Handreichungen Richtlinien
Folgende Handreichungen sind als Ergänzung zum Whitepaper einzuordnen und stehen hier zum Download bereit:
Handreichung InfluencerInnen (PDF, 1,3 MB)
Handreichung MittlerInnen (PDF, 1,4 MB)
Handreichung Organisationen (PDF, 1,3 MB)
Das komplette Whitepaper Ethikkodex Influencer-Kommunikation wurde von der Universität Leipzig entwickelt und dient als Grundlagendokument. Alle Handreichungen: Influencer, Mittler und Organisationen ergänzen dieses.
Das Whitepaper steht hier zum Download bereit:
Whitepaper Ethikkoder Influencer-Kommunikation (PDF, 2,7 MB)Vorwort Bundesverband Influencer Marketing
InfluencerInnen sind aus der digitalen Medienwelt und Meinungsbildung nicht mehr wegzudenken. Mit ihren Inhalten erreichen sie teilweise tausende, hunderttausende oder sogar Millionen von Menschen – Beispielhaft für diese gesellschaftliche Entwicklung steht der Unterhaltungskünstler und Youtuber Rezo, der im Mai 2019 „die Zerstörung der CDU“ auf der Plattform YouTube forderte. Die mediale Aufmerksamkeit und politischen Reaktionen zeigten, dass sich der Einfluss von InfluencerInnen längst nicht mehr nur auf das Social Web und junge Zielgruppen beschränkt.
Mittlerweile hat sich die Zusammenarbeit mit InfluencerInnen in vielen Unternehmen und Agenturen zu einem festen Bestandteil des Marketing-Mix etabliert. Doch InfluencerInnen bringen nicht nur hohe Reichweiten, sondern treten häufig auch innerhalb von Kooperationen als unabhängige vertrauensvolle Dritte auf. Daraus ergibt sich ein besonderer und gemeinsamer Anspruch an verantwortungsvolles Handeln von InfluencerInnen, Agenturen und Unternehmen.
Seit nun mehr als zwei Jahren repräsentiert der Bundesverband Influencer Marketing die deutsche Influencer-Marketing-Branche. Als Branchenverband sind wir uns unserer Verantwortung, ethische Orientierung im Feld zu bieten, bewusst. Es muss das Anliegen einer verantwortungsvollen Medien- und Kommunikationsbranche sein, Werbe- und PR-Maßnahmen unter Einhaltung der einschlägigen deutschen Rechtsvorschriften und entlang transparenter, ethischer Grundsätzen umzusetzen.
Unter der Leitung von Nadja Enke, M.A. und Dr. Nils S. Borchers führten die AutorInnen Paula Auksutat, Lara Bühler, Sarah Göbel, Sarah Maus, Marie Prötzsch, Yannick Schmiech sowie Fabian Virgil ein umfangreiche wissenschaftliche Studie zu den moralischen Erwartungen an das Handeln in der Influencer-Branche durch. Aus dieser Studie ist das vorliegende komplexe, dennoch verständliche und anwendbare Whitepaper entstanden, das in seiner Qualität einzigartig in der deutschen Medien- und Kommunikationsbranche ist. Daher freue ich mich, dass wir mit dem Whitepaper „Ethikkodex Influencer-Kommunikation“ einen Standard für ein verantwortungsvolles Tun und Handeln innerhalb der Influence-Marketing-Branche anbieten und etablieren dürfen. Mit der Veröffentlich des Whitepapers wird es für die BranchenteilnehmerInnen „Influencer“, „Mittler“ sowie „Organisationen“ individuelle Handreichungen geben, die als Handlungsempfehlung im operativen Geschäft anwendbar sind. Hiermit möchte der Bundesverband Influencer Marketing die Professionalisierung der Influencer-Marketing-Branche weiter vorantreiben und unterstützen.
Als Initiator & Co-Founder möchte ich mich im Namen unserer Mitglieder für die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Leipzig herzlich bedanken. Mit einer gemeinsamen Vision und viel Herzblut haben die AutorInnen einen großen Beitrag zur Entwicklung der Branche geleistet.

Stefan Doktorowski
Vorwort Universität Leipzig
Wissenschaft ist vor allem dann relevant, wenn sie einen Beitrag leistet, um gesellschaftliche Probleme beschreiben, erklären oder lösen zu können. Genau dieser Anspruch war es, der uns dazu bewegt hat, auf den Bundesverband Influencer Marketing e.V. zuzugehen mit dem Vorschlag, einen Ethik-Kodex für das Handlungsfeld der Influencer-Kommunikation zu entwickeln. Dieser Kodex entstand in einem Jahr, in dem die von Rezo „zerstörte“ CDU eine Diskussion zu Standards für digitale Meinungsführer orderte, Gerichtsverfahren zur Werbekennzeichnung von InfluencerInnen für hohes Medieninteresse sorgten und die amerikanische Influencerin Caroline Calloway aufgrund von Ghostwriting-Vorwürfen in die Kritik und Schlagzeilen geriet. All diese Entwicklungen zeigen nicht nur die hohe Relevanz und Spannbreite ethischer Problemfelder in der Influencer-Branche, sondern auch die Notwendigkeit, die Branche ernst zu nehmen, ethisches Fehlverhalten zu identifizieren und ethische Orientierung bieten zu können.
Als KommunikationswissenschaftlerInnen sind wir davon überzeugt, dass es dabei nicht des digitalen oder gedruckten Prangers bedarf, sondern zu allererst eines objektiven und systematischen Blicks auf aktuelle Probleme und Erwartungen.
Wir freuen uns daher, dass wir mit dem Bundesverband Influencer Marketing einen Kooperationspartner an der Seite haben, der genau diesen Blick und diese Expertise gesucht hat. Als unabhängige Forscherinnen und Forscher haben wir im vergangenen Jahr bestehende ethische Ansprüche der Kommunikationsbranche sowie aktuelle Problemfelder und Erwartungen analysiert.
Entstanden ist mit dem Ethik-Kodex Influencer-Kommunikation ein Whitepaper, das zehn übergeordnete Richtlinien vorschlägt und jeweilige Handlungskonsequenzen beschreibt. Dabei haben wir die bewusste Entscheidung getroffen, uns nicht alleinig auf InfluencerInnen oder einzelne Teilbereiche des Influencer-Marketing oder der Influencer-PR zu beschränken. Der Kodex richtet sich daher an alle Branchenakteure – an Unternehmen, Mittler und InfluencerInnen – und spricht ihnen gemeinsam die Verantwortung zu, moralisch angemessen zu handeln. Gleichzeitig erkennt er an, dass InfluencerInnen weiterhin auch als unabhängige AkteurInnen außerhalb von Kooperationen eigenständigen, oftmals journalismusäquivalenten Content erstellen. Aus diesem Grund differenziert der Kodex in unterschiedliche Kommunikationskonstellationen und bietet sowohl innerhalb als auch außerhalb von Influencer-Marketing- und -PR-Kooperationen eine ethische Orientierung.
Mit der Veröffentlichung des Kodex biegt auch das gemeinsame Kooperationsprojekt mit dem Bundesverband Influencer Marketing auf die Endgerade ein. Projektenden haben den Reiz, dass sie Gelegenheit bieten, stolz auf das gemeinsame Ergebnis blicken zu können. Gleichzeitig sind sie Anlass, den vielen WegbegleiterInnen danken zu können. Für ihre Ideen, ihr großartiges Engagement und ihre Durchhaltekraft (auch wenn der Interviewteilnehmer krankheitsbedingt absagt, obwohl er auf Instagram gerade beim Frühstücken zu sehen ist) möchten wir unseren Dank vor allem an unser Projektteam, bestehend aus Paula Auksutat, Lara Bühler, Sarah Göbel, Sarah Maus, Marie Prötzsch, Yannick Schmiech und Fabian Virgil, richten. Außerdem möchten wir in besonderem Maße dem Bundesverband Influencer Marketing für das Vertrauen in die gemeinsame Projektidee, unsere Arbeit sowie die stete Unterstützung danken.
Zu guter Letzt geht unser Dank an die InfluencerInnen, Organisations- und Agentur-VertreterInnen, die uns im Rahmen der empirischen Studie durch ihre Interviews Einblicke in aktuelle Problemfelder gegeben haben. Ihnen allen ist es zu verdanken, dass wir Ihnen mit dem Kodex Influencer-Kommunikation einen aktuellen und praxisnahen ethischen Orientierungsrahmen bieten können.

Nadja Enke
